Bootsurlaub mit „Ferien auf dem Wasser“ ab Sneek vom 30.9.-3.10.
Hausbootbericht unseres Kunden Karl-Heinz von Holten/Rolf Schoch und Crew
Die Crew: Karl-Heinz und Frau Kathi, Manfred; Jörg und Rolf (alle aus Manfreds VHS-Studiengruppe „Geschichte“; Alter: Zwischen 42 und 80.
Vorbereitung: Die Buchung unseres Schiffes bei der Vermittlung „Ferien auf dem Wasser“ (I.Dankert, Durchhausen) samt Schriftwechsel und finanzieller Regelung übernahm Karl-Heinz, der jahrelang als Matrose zur See gefahren war, ein eigenes Segelboot besaß und insofern als einziger etwas von Schiffen versteht. Deshalb übernimmt er auch die Rolle des „Kapitäns“.
Das Schiff: Das dieselgetriebene Boot der „Crown Blue Line“ (jetzt Le Boat) gehört der Klasse „Grand Classique Elite“ an, trägt außer der Nr.15 keinen eigenen Namen u. darf erstaunlicherweise ohne speziellen Führerschein gemietet und gefahren werden). Länge: 14,85 m, Breite: 4,20 m, Höhe: 3,00 m, Tiefgang 0,80 m). 5 Kabinen, 8 Schlafkojen, 3 WCs mit Duschen, Küche, Salon.
Freitag, 30. September
Anreise von Essen und Mülheim über Arnheim – Apeldoorn – Zwolle – Meppel. Ziel im holländischen Friesland ist SNEEK. Im vollbesetzten Hafen von Zijda Yachting (Zoutepoel 2-4) wird uns unser Boot gezeigt und erklärt. Es folgt das Einrichten der Kabinen und Beziehen der Betten (Bettwäsche und ein Handtuch werden gestellt). – Die Landratten erlernen von dem erfahrenen Seemann Karl-Heinz die ersten Seemanns-Knoten (Kreuzknoten und Palstek). Inzwischen hat Kathi in der gut ausgestatteten Pantry das Abendessen vorbereitet, das wir am aufklappbaren Tisch in der Messe einnehmen.
Nach dem gemeinsamen Singen einiger Shanties mit Mundharmonika-Begleitung planen wir unseren Törn an Hand der ausgehändigten Spezialkarte. Sie zeigt nicht nur alle Gewässer der Region, sondern jede der nummerierten grünen und roten Tonnen, Durchfahrtshöhe der Kanalbrücken, Schleusen, Anlegestellen u.ä.
Samstag, 1. Oktober
Nach dem Frühstück gegen 10.30 Uhr erste Probefahrt über das angeschlossene Kanalsystem unter Anleitung eines Vertreters von Zijda Yachting. Gesteuert wird grundsätzlich von der Brücke aus. Zum leichteren Abdrehen kann man für einige Sekunden ein zusätzlich vorhandenes Bugstrahlruder benutzen, das vorne quer im Rumpf eingebaut ist.
Nachdem wir uns im Ort mit Proviant versorgt haben, legen wir gegen 14.30 Uhr ab. – Das Wetter ist, entgegen der ungünstigen Vorhersage, freundlich, aber kühl.
Karl-Heinz, der Skipper, steuert unser Boot über das verwinkelte Kanalnetz aus dem Ort hinaus. Unterwegs fallen immer wieder unkonventionelle Bauweisen der holländischen Häuser auf; offenbar haben die Architekten hier mehr Gelegenheit (oder Fantasie), ihre von der Norm abweichenden Ideen umzusetzen.
Es geht nach Westen über den Houkesloot, ein Stück über den südlichen Zipfel des Grote Potten (wo, wie auf allen weiteren Seen, die roten und grünen Tonnen zu beachten sind, deren Nummerierung mit denen auf der Karte zu vergleichen ist), dann nach S über die Modderige Geeuw und weiter (SW) über den Westerbrug Sloot. Das Kanalufer ist in der Regel eingefasst (Steine oder Holz), manchmal auch naturbelassen mit Schílfgürtel. Auf den anliegenden sattgrünen Wiesen grasen hier und da Kühe (keineswegs nur schwarzweiße, auch braune und rotbunte) sowie Schafe und Pferde. Hin und wieder stehen vereinzelt Windkraft-Anlagen in der Landschaft.
Der Schiffsverkehr auf den Gewässern ist beachtlich; Motorschiffe unterschiedlicher Größe begegnen uns, Yachten segeln vorüber oder benutzen ihren Hilfsmotor, ohne Segel zu setzen. Am interessantesten sind die mitunter urigen Tjalken mit den auffälligen Seitenschwertern, die man eher auf dem Ijsselmeer erwarten würde.
Unser Kanal weitet sich zum Oudhof, dann biegen wir nach Süden ab über den Prinsess-Margriet-Kanaal, dort (W) in den Johan-Friso-Kanaal, wo wir eine Klappbrücke nach dem Öffnen problemlos durchfahren.
Weil wir im dicht besetzten Hafen von HEEG nicht bleiben können, kehren wir um und passieren das Heeger Meer, um in den auffällig gewundenen Woudsender Rakken einzufahren. Hier finden wir einen ruhigen Platz, der zum Anlegen vorgesehen ist und machen gegen 17.15 Uhr am grünen Ufer fest. Die andere Uferseite ist dicht mit Schilf bestanden. – Außer den allgegenwärtigen Möwen gibt es hier wie überall zahlreiche Bless- und Teichhühner sowie Stockenten. Anderenorts beobachten wir Haubentaucher, Graureiher und Kormorane.
Sonntag, 2. Oktober
Der Morgen beschert uns im Westen einen farbenprächtigen Regenbogen. Gegen 10.15 Uhr legen wir ab und fahren das kurze Stück zu dem Ort WOUDSEND. Unser Landgang führt uns in das hübsche, typisch holländische Örtchen, in dem es sogar eine schmucke Windmühle gibt. In einem Café an der Klappbrücke des Kanals legen wir, draußen in der Sonne sitzend, eine Rast ein. Mit dem Hausboot Holland entdecken – ein Erlebnis der besonderen Art.
Wieder am Anlegeplatz, wird der Frischwassertank über einen Schlauch aufgefüllt; das Wasser liefert ein Münzautomat. Dann geht es gegen 14.15 Uhr weiter: Wir schippern den gleichen Weg zurück durch den Woud-sender Rakken, durchqueren den nördlichen Teil des Heeger Meeres und fahren in den Hafen von HEEG ein, der diesmal nicht ganz so voll ist wie tags zuvor. Wir finden einen Platz zum Anlegen und können durch den Ort bummeln, während uns eine ausgedehnte Formation von Zugvögeln, offenbar Wildenten, überfliegt.
Zurück geht es zum Heeger Meer, auf dem wir nun Kurs halten und bei einsetzendem Regen längs der durch Tonnen markierten Fahrrinne in südwestlicher Richtung ein längeres Stück fahren. Auch hier ist der Schiffsverkehr beachtlich. – Nach einiger Zeit kehren wir um und fahren zurück, um erneut im Woudsender Rakken den gleichen Anlegeplatz aufzusuchen, den wir in der letzten Nacht benutzten.
Montag, 3. Oktober
Am Morgen bietet die umliegende Landschaft eine eindrucksvolle Stimmung; denn über den Gewässern wabern dichte Nebelschwaden. Doch ist dies kein Vorbote für schlechtes Wetter: Es bleibt tagsüber heiter bis wolkig.
Nach dem Frühstück machen wir gegen 10 Uhr die Leinen los und schippern heimwärts: Woudsender Rakken (N) – Heeger Meer (O) – Prinsess-Margriet-Kanaal (N) – Westerbrug Sloot (NO) – Modderige Geeuw (N) – Houkesloot (W) – SNEEK. Da wieder gewöhnlicher Werktag ist, begegnen wir, zumindest in den Hauptkanälen, immer wieder großen Lastkähnen, die an den vorigen Tagen nie zu sehen waren.
Gegen 12.15 Uhr legen wir im Heimathafen Zijda Yachting an. Vor der Rückgabe des Schiffes machen wir noch „Rein Schiff“ (damit sparen wir 75 Euro), während Käptn Karl-Heinz die Formalitäten im Kontor erledigt.
Nachdem wir unser Gepäck ausgeladen haben, treten wir, um ein lohnendes Erlebnis reicher, unsere Heimfahrt an.
Eine unvergessliche Hausbootfahrt in Friesland geht leider zu Ende! Nächstes Mal wollen wir mit einer Motoryacht Amsterdam erkunden!
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