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Eine Woche Reisebericht ab Lübz mit dem Hausboot

Bootsfahrt vom 25.06. bis 02.07.2016

Reiseroute: Lübz-Röbel-Lübz

Teilnehmer:
Erik R. (Kapitän) aus Rodgau
Patric H. (Crew) aus Leider
Bernd Sch. (Crew) aus Rabenau

Am 25.06. 2016 früh morgens sind wir mit dem Auto nach Lübz, liegt in Mecklenburg-Vorpommern, losgefahren, von wo wir unsere einwöchige Bootstour durch die Mecklenburger Seenplatte starten wollten. Gegen 14.00 Uhr sind wir bei ca. 30 Grad und schwül warmen Wetter in Lübz angekommen und haben uns im Hafen beim Bootsverleiher, der Firma Blue Line Charter GmbH, angemeldet. Unser Boot, die Nicols 1170, war schon bezugsfertig, so dass wir unser Gepäck an Bord bringen konnten.

Da zeitgleich noch mehrere Bootsfahrer eingetroffen waren, konnten wir noch unseren Einkauf erledigen und an Bord bringen, bevor die Schiffseinweisung erfolgen sollte.
Am Nachmittag schlug dann das Wetter um und gegen 16.00 Uhr gab es ein Gewitter mit heftigem Regen. So gegen 18.00 Uhr hörte der Regen auf und die Sonne kam sogar noch etwas heraus. Es hatte aber merklich abgekühlt und die Temperatur war auf ca. 20 Grad zurückgegangen. Nun konnte doch noch die Schiffseinweisung erfolgen.

Unser Boot, die Nicols 1170, hatte 4 Kabinen für jeweils 2 Personen, von denen allerdings eine Kabine so klein war, dass sie bestenfalls für Kinder geeignet ist. Wir haben diese als Abstellraum für unsere Koffer benutzt. Jeder hatte eine eigene Kabine und zusammen hatten wir 2 Nasszellen (Toilette mit Dusche). Das Boot hatte ferner eine Gefrier-Kühlschrankkombination, einen Gasherd und eine gute eingerichtete Küchenzeile sowie ausreichend Platz im Wohnbereich und im Eingangsbereich. Außerdem hatte das Boot 2 Steuerstände, einer innen und einer auf dem Dach des Boots, einen Kompass, einen Fishfinder und ein Bugstrahlruder. Es war also alles für einen angenehmen Aufenthalt an Bord sowie für ein sicheres Bootsfahren vorhanden.

Die Einweisung war sehr ausführlich und beinhaltete auch eine genaue Schiffsbesichtigung mit detaillierten Erläuterungen incl. einiger Hinweise bezüglich möglicher Kontrollen durch die Wasserschutzpolizei. Anschließend war noch Zeit für eine kleine Probefahrt, bei der wir auch noch einige Tipps für das Wenden auf dem Fluss und das rückwärts Einparken im Hafen bekamen. Insgesamt eine tolle und gut gemachte Einweisung, bei der wir alle noch viel lernten. Dieser gute Eindruck, den wir bis dahin von der Firma hatten, wurde allerdings am Ende der Tour wieder zunichte gemacht. Doch dazu mehr am Ende der Reise.

Nach der Einweisung fing es erneut an leicht zu regen. Wir beschlossen daraufhin, nicht mehr loszufahren und zum Abendessen in die Stadt zu gehen. Hierfür bekamen wir von unserem Bootseinweiser einen guten Tipp, die Gaststätte „Alter Amtsturm“, wo wir aber leider wegen dem schlechten Wetter und den vielen Voranmeldungen keinen Platz mehr fanden. Wir landeten schließlich in einem mexikanischen Restaurant, wo es auch leckeres Essen gab. Anschließend wurde der Abend bei einem lockeren Plausch mit den Bootsnachbarn im Hafen ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen sind wir nach einem guten Frühstück gegen 9.30 Uhr bei leichtem Wind und bewölktem Himmel auf der Müritz-Elde-Wasserstraße Richtung Plau am See losgeschippert. Bereits nach wenigen Minuten kamen wir kurz nach Lübz an unsere erste Schleuse. Hier hatten wir Glück und konnten gleich als erster in die Schleuse reinfahren. Da diese Schleuse mit Bedienung war, wurden wir eingewiesen und hatten mit unserer ersten Schleusung keine Probleme. Nach ca. 20 Minuten konnten wir die Schleuse verlassen und weiterfahren. Die nächste Schleuse, Bobzin, erreichten wir nach gut einer Stunde Fahrtzeit. Hier warteten schon einige Boote, so dass wir bei der nächsten Schleusung nicht mehr mit in die Schleuse einfahren konnten. Die Wartezeit von ca. 50 Minuten nutzen wir, um uns mit der manuellen Schleusung und der Größe der Schleuse vertraut zu machen. Das Schleusen dauerte dann ca. 25 Minuten, so dass wir gegen 12.15 Uhr weiterfahren konnten. Nach einer weiteren Stunde Fahrtzeit machten wir bei recht gutem Wetter und bei ca. 18 Grad am Wasserwanderrastplatz Kuppentin eine Mittagspause. Gegen 14.30Uhr wurde die Fahrt fortgesetzt. Um 15.30 Uhr erreichten wir die Schleuse Barkow, bei der wieder Selbstbedienung angesagt war. Leider hatten wir Pech und die Schleuse war bereits besetzt, so dass wir unsere Fahrt erst gegen 16.15 Uhr fortsetzen konnten. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir die letzte Schleuse vor unserem Tagesziel der Stadt Plau am See.

Diese Schleuse war wieder mit Bedienung, so dass die Schleusung flott von statten ging und wir nach gut 10 Minuten die Schleuse verlassen konnten. Vor der Ausfahrt sagten wir der Schleusenwärterin noch Bescheid, dass wir die Hubbrücke Plau passieren wollten und sie die Öffnung in die Wege leiten möchte. Nach dem wir unter der Hubbrücke durchgefahren waren und der Hafen von Plau voll war, legten wir gegen 17.45 Uhr außerhalb von Plau an. Dieser Legeplatz war für uns günstig, da wir längsseits anlegen konnten und bis zu einem tollen Restaurant nur zwei Minuten Fußweg hatten. Gegen 18.00 Uhr, pünktlich zum Fußballspiel Deutschland gegen die Slowakei, saßen wir in besagtem Restaurant und ließen uns beim Fußballspiel ein gutes Essen munden. Nach dem Spiel, das mit einem 3: 0 Sieg für Deutschland endete, machten wir noch einen kurzen Verdauungsspaziergang durch Plau, bevor wir gegen 21.00 Uhr zum Boot zurückgingen und den Abend bei einigen Runden Skat gemütlich ausklingen ließen.

Der nächste Tag begann um 8.30 Uhr mit einem gemütlichen Frühstück. Da es das Wetter gut mit uns meinte, es war trocken und warm, brachen wir um 9.30 Uhr zu einem Rundgang durch die Innenstadt mit Besichtigung der Kirche und eines alten, aber noch gut erhaltenen Wachturms, auf. Ein Ausflug der sich lohnte. Nach Rückkehr auf unser Boot verließen wir gegen 11.15 Uhr Plau und fuhren quer über den Plauer See Richtung Lenz, vorbei am Lenzer Hafen, durch den Petersdorfer See bis nach Malchow. Dort kamen wir kurz vor 13.00 Uhr an und mussten warten, bis die Drehbrücke, die nur alle volle Stunde geöffnet wird, die Weiterfahrt gestattet. Gegen 13.20 Uhr konnten wir die Durchfahrt passieren und in den Fleesensee einfahren. Auf dem Fleesensee machten wir gegen 13.45 Uhr eine kurze Mittagspause, bevor wir in den Göhrener Kanal einbogen. Von dort fuhren wir quer über den Kölpinsee in den Reeckkanal, um nach dessen Durchfahrung in die Binnenmüritz zu gelangen. Bei ziemlichem Wellengang konnten wir mit einigen Mühen und unter Mithilfe des Hafenmeisters um 16.00 Uhr rückwärts im Hafen von Waren anlegen. In diesem Hafen wurde die teuerste Anlegegebühr fällig, da hier zusätzlich eine „Kurtaxe“ von 4 € zu zahlen war. Anschließend schauten wir uns die Altstadt und das Zentrum der Kurstadt Waren an. Eine Besichtigung, die sich allemal gelohnt hat, da m. E. Waren die mit Abstand schönste Stadt auf unserer Tour war. Hier wird für jeden etwas geboten, sei es das neu gemachte Zentrum, der Hafen mit seinem Flair und den gemütlichen Lokalen und Cafés, oder seien es die vielen Geschäfte und Restaurants in der Innenstadt. Ferner sind auch die sehr sauberen sanitären Anlagen im Hafen erwähnenswert.

Um 19.00 Uhr ging es zum Abendessen in die Innenstadt. In einem richtig gemütlichen Restaurant ließen wir uns ein schönes Menü schmecken und kamen erst um 21.30 Uhr wieder an Bord zurück. Der Abend wurde mit einigen Runden Skat beendet.

Am 28.06.2016 sind wir nach dem Frühstück bei leicht bewölkten aber warmen Wetter gegen 10.15 Uhr nochmals in die Innenstadt von Waren gelaufen, um auf den Markt einkaufen zu gehen. Dort haben wir an den Markständen unsere Vorräte ergänzt und für das Mittagessen eingekauft. Gegen 10.50 Uhr haben wir den Hafen verlassen und sind von der Binnenmüritz über die Müritz Richtung Röbel gefahren. Um 13.10 Uhr haben wir im Wasser-Service-Center Röbel angelegt. In diesem kleinen Hafen gab es das erste und einzige Mal Probleme beim Anlegen, da das Personal sich bei den freien Anlegeplätzen nicht einig war und wir deshalb 2 Mal den Anlegeplatz wechseln mussten. Außerdem war der Hafenmeister recht unfreundlich und wenig hilfsbereit. Die sanitären Anlagen waren in Ordnung und auch gegen die Anlegegebühr gab es nichts zu sagen, gleichwohl würden wir dort nicht mehr anlegen.

Nach dem Mittagessen an Bord sind wir gegen 14 Uhr auf einem schönen Weg am Wasser entlang nach Röbel gelaufen und haben die Stadt besichtigt. Erwähnenswert sind 2 Kirchen, deren Besichtigung lohnenswert war. Bei der ersten Kirche kann man über 148 Stufen auf den Kirchturm aufsteigen und hat von dort einen tollen Ausblick über den Hafen, die See und einen Teil der Stadt. Also auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Nach der Rückkehr auf das Schiff haben wir den restlichen Tag an Bord verbracht. Den Abend haben wir dann beim Spielen, Phase 10 und Master Witches, ausklingen lassen.

Der Tag, an dem wir mir der Rückfahrt beginnen wollten, fing früh morgens mit regen an. Pünktlich zur Abfahrt um 10.00 Uhr hörte der Regen auf und wir fuhren bei stark bewölktem aber trockenem Wetter auf der Müritz Richtung Waren ab. Kurz vor der Binnenmüritz bogen wir links in den Reekkanal ein, um wieder auf den Kölpinsee zu gelangen. Den Kölpinsee durchquerten wir und fuhren dann kurz vor dem Göhrener-Kanal rechter Hand durch eine Engstelle in den Jabelscher See. Den Jabelscher See fuhren wir noch ganz durch, bevor wir gegen 14.00 Uhr im Maribell Yachthafen anlegten. Hier ist ausdrücklich der Hafenmeister zu loben, der uns noch vor dem Anlegen eine ausreichend große Anlagestelle zeigte, beim Einparken hilfreiche Tipps gab, selbst mit Hand anlegte, in dem er mit dem zugeworfenen Seil das Boot an einer Seite befestigte und anschließend die notwendigen Informationen über die zu zahlende Hafengebühr, die Anmeldestelle etc. unaufgefordert mitteilte. Der Hafen ist zwar klein, liegt aber sehr idyllisch und bietet alles Notwendige. Angefangen über ausreichende Liegeplätze, sehr saubere sanitäre Anlagen sowie einem Restaurant und einem Café. Der Ort Jabel, den wir uns auch angeschaut haben, bietet dagegen nichts. Er besteht aus einigen wenigen Häusern und einem kleinen Lebensmittelgeschäft, indem es aber morgens frische Brötchen gab.
An diesem Tag hatten wir sehr schönes und warmes Wetter. Ein Besuch auf der Terrasse des Restaurants bot sich daher an. Das Abendessen nahmen wir auf unserem Boot ein und saßen dabei an Deck. Anschließend wurde der Abend mit einem guten Wein und den Spielen die Burgen von Burgund und Phase 10 Master ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen fuhren wir bei leicht bewölkten aber warmen Wetter gegen 10.00 Uhr aus dem Hafen und nahmen Kurs auf die oben genannte Engstelle, bogen dann in den Kölpinsee, um über den Göhrener Kanal in den Fleesensee zu gelangen. Gegen 12.00 Uhr passierten wir die Drehbrücke in Malchow und kamen gegen 14.00 Uhr in Plau am See, unserem Tagesziel, an. Wir konnten wieder außerhalb des Ortes längsseits am selben Platz, wie auf der Hinfahrt, anlegen. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf, die Außenbezirke der Stadt Plau zu erkunden. Hier gab es allerdings nichts sehenswertes mehr zu sehen. Daher wäre vermutlich die bessere Wahl, das Anlegen im Hafen der Stadt Malchow, an der wir 2 Mal vorbei gefahren sind, gewesen. So konnten wir am Abend nochmals indem direkt am Anlegeplatz gelegenen Restaurant gut essen gehen und anschließend den Abend an Bord mit einigen Runden Skat ausklingen lassen.

Am vorletzten Tag nahmen wir gegen 9.00 Uhr unser letztes Frühstück an Bord ein und legten gegen 10.00 Uhr bei warmen 20 Grad, aber bedeckten Himmel, ab. Wir meldeten uns telefonisch bei der Hubbrücke an und konnten nach ca. 10 Minuten die Hubbrücke passieren und als erstes Schiff in die anschließende Schleuse fahren. Nach dem Schleusenvorgang, der ca. 10 Minuten dauerte, fuhren wir auf dem Müritz-Elde-Wasserkanal weiter in Richtung Lübz. Gegen 12.15 Uhr kamen wir an der Schleuse Barkow an. Hier hatten wir Pech, da nicht alle wartenden Boote in die Schleuse passten. So konnten wir erst gegen 13.15 Uhr nach dem Schleusen weiterfahren. Bei mittlerweile 24 Grad kamen wir gegen 14.30 Uhr an der Schleuse Bobzin an. Da hier gerade der Gegenverkehr geschleust wurde, mussten wir erneut warten und konnten erst gegen 15.30 Uhr aus der Schleuse raus und weiterfahren. Um 16.10 Uhr erreichten wir die letzte Schleuse, die kurz vor dem Hafen der Stadt Lübz liegt. Hier konnten wir kurz darauf in die Schleuse einfahren und diese nach ca. 20 Minuten wieder verlassen. Um 16.40 Uhr legten mit unserem Hausboot im Hafen in Lübz an.

Für den Abend hatten wir vorgesorgt und bereits telefonisch einen Tisch im Restaurant „Alter Amtsturm“ reserviert. So konnten wir schon anfangen zu packen, nicht mehr benötige Sachen zum Auto bringen, Teilbereiche des Boots säubern und anschließend gemütlich in die Stadt zum Essen gehen. Das Restaurant in urig und gemütlich eingerichtet, hat eine gute Speisekarte und ist die Empfehlung wert. Das Essen war wirklich gut und preislich angemessen. Da noch einige Bootsfahrer, die wir auf der Tour kennengelernt hatten, ebenfalls dort zum Essen waren, erfolgte nach dem Essen noch ein lebhafter Erfahrungsaustausch. Anschließend ging es auf das Boot zurück und wurde mit den Bootsnachbarn, mit denen man gleichzeitig losgefahren war und die man ab und zu auf der Tour gesehen hat, auf die gelungene und schöne Bootstour angestoßen und sich rege ausgetauscht. Dieser Austausch musste dann gegen 23.00 Uhr wegen eines Regenschauers abrupt abgebrochen werden.

Am 02.07.2013 sind wir früh aufgestanden, um den Rest des Bootes besenrein zu säubern und als einer der Ersten das Boot abnehmen zu lassen. Gegen 8.30 Uhr waren wir mit allem fertig und begaben uns ins Hafenbüro. Dort forderte mich die Chefin des Bootsverleihs auf, mit ihr und dem Bootseinweiser zur Abnahme auf das Schiff zu kommen. Während die Chefin ins Innere des Boots ging, um Besteck, Geschirr, Gläser und Töpfe auf die Vollständigkeit zu überprüfen, schaute sich der Bootseinweiser das Schiff von außen an. Hier stelle er 1 Schramme am Bug und 1 am Heck fest, nahm sie in eine Art Mängelliste auf und teilte mir mit, dass er dafür 20 € berechnen müsse. Da ich mir vor der Abfahrt das Boot diesbezüglich nicht angeschaut hatte, weil es bei meinen bisherigen Bootstouren auch nicht nötig war, konnte ich hierzu nichts sagen und nahm es so hin. Inzwischen hatte die Chefin alles nachgezählt und für in Ordnung befunden. Insgesamt gesehen, hat uns die Bootsfahrt richtig gut gefallen, war das Wetter ganz ok und überwiegt der positive Eindruck. Es war auch eine schöne Gegend, so dass wir uns vorstellen können, von einem anderen Hafen aus noch einen weiteren Bereich der Seenplatte zu erkunden.

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