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Mit der Penichette von Lattes nach Argens

Hausboottour Lattes – Argens (11 Nächte)

Nachdem wir im vergangenen Jahr unsere geplante Tour wegen der Corona-Situation verschieben mussten, war es jetzt endlich soweit: Hundedame Peggy bootstauglich ausstatten, Kofferpacken und ab Richtung Mittelmeerküste!

Wir reisen bereits einen Tag früher nach Lattes an, denn wir haben Einweg gebucht, also ist vor der Bootsübernahme auch noch der Autotransfer zu erledigen. Deshalb stehen wir am Übergabetag schon kurz nach neun mit Sack und Pack vor dem Locaboat-Büro in Port Ariane, wo wir unser Gepäck deponieren. Während Frau und Hund vor Ort bleiben, um schon mal das Boot gemütlich einzurichten, fahre ich mit dem Auto zu unserem Zielhafen, Argens-Minervois.

Dort wartet bereits das bestellte Taxi und trotz einer kleinen Verspätung der französischen Bahn erreiche ich fast pünktlich zum vereinbarten Übergabetermin gegen 14 Uhr wieder den Hafen von Lattes. Derweilen hat Peggy bereits das Boot als neues Revier akzeptiert und verteidigt es lautstark gegen den Rest des Hafens. Unsere Penichette 1022 FB heißt „La Criminelle“ – benannt nach der Schleuse Nummer 30 im Canal du Midi.

Es folgt zunächst die theoretische Einweisung in die Fahrtgebiete und endlich kommt der ersehnte Moment: Probefahrt. Zumindest, solange der Einweiser mit an Bord ist, läuft alles soweit ganz gut …

Der Nachmittag ist mittlerweile doch schon weit fortgeschritten, und so beschließen wir, erst am nächsten Morgen abzulegen. Den Abend verbringen wir in Port Ariane und lassen uns bei Ronaldo die Spezialität des Hauses, traumhaft zarte Soufflés, schmecken.

Nach der ersten Nacht an Bord heißt es dann endlich „Leinen los!“ und wir machen unsere ersten, noch ziemlich unsicheren, Fahrversuche den Lez flussabwärts zur Troisième Écluse. Dort zeigt sich die fehlende Fahrpraxis dann gleich ziemlich deutlich, denn die Manöver sind einfach noch viel zu hektisch und „La Criminelle“ muss mehr als einen nicht ganz so sanften Kontakt mit der Schleusenwand einstecken. Das sei aber beim ersten Mal absolut normal, wie uns der freundliche Schleusenwärter versichert.

Bei Palavas-les-Flots biegen wir dann nach backbord in den Canal du Rhône a Sète ein, der fast schnurgerade in nördöstlicher Richtung verläuft. Der Kanal selbst ist sehr einfach zu fahren, wodurch wir idealerweise die Möglichkeit haben, uns mit dem Hausboot vertraut zu machen und etwas Gefühl für dessen Reaktionen zu erhalten. Bis zu unserem Tagsziel in Gallician tuckern wir gemütlich durch eine faszinierende Landschaft, fotografieren rosa Flamingos, tauschen winkend Grüße von Boot zu Boot, gleiten vorbei an Salzseen und entdecken sowohl weiße Pferde als auch schwarze Rinder.

Zeitig am Nachmittag erreichen wir Gallician, wo die erste harte Nuss auf uns wartet: rückwärts anlegen. Gestern im Hafenbecken von Lattes, ohne Strömung und mit wenig Wind, war das kein Problem. Heute jedoch ist, wie später auch Stegnachbarn bestätigen, die Strömung im Kanal recht heftig und es braucht vier oder fünf Anläufe, bis das Heck von „La Criminelle“ endlich zwischen zwei der Metallpfähle eingefädelt ist. Freundliche Mit-Bootsfahrer, die sich im Übrigen fast bei jedem Anlegen finden, übernehmen unsere Leinen und helfen tatkräftig, die Penichette sicher an den Kai zu bringen. Für den Rest des Nachmittags schnappen wir uns die Leihräder, eines davon ist mittlerweile mit einem Körbchen für unsere Hundedame Peggy bestückt, und strampeln ein wenig in Richtung des südlich gelegenen Naturschutzgebiets. Natürlich statten wir im Anschluss auch der ortsansässigen Weinkellerei einen Besuch ab, wo wir uns einen leckeren Rotwein für das Abendessen besorgen.

Am nächsten Tag spulen wir zunächst unsere neue Morgenroutine ab: gemütliches Frühstück auf dem Oberdeck, dann Hunde-Runde an Land. Unsere Peggy hat sich überraschend schnell an das Bordleben gewöhnt und passt ihre Bedürfnisse unseren Liegezeiten an. Dann kommen erst mal wieder die Räder zum Einsatz. Vom Hafen aus machen wir die Runde durch die Petite Camargue bis kurz vor Vauvert und radeln auf sehr gut ausgebauten Radwegen entlang eines weiteren Kanals wieder zurück. Gegen Mittag verladen wir die Räder wieder aufs Boot, sagen „Au revoir, Gallician“ und fahren in südwestliche Richtung. Der Tour de Constance ist eine weithin sichtbare Landmarke und weist uns den Weg nach Aigues-Mortes. Dieses mittelalterliche Städtchen wird nicht umsonst in diversen Reiseführern als ein Highlight der Kanaltour hervorgehoben und ist auf jeden Fall einen längeren Aufenthalt wert. Wir durchstreifen nachmittags die pittoreske Altstadt, wobei wir auch versuchen, unseren Bordvorrat aufzufüllen und zu ergänzen. Leider erweist sich Letzteres als vergebliche Liebesmüh und so beschließen wir, für den Abend im „L’oustau camarguais“ zu reservieren. Ein absoluter Glücksgriff, wie sich herausstellt, denn das Ambiente ist originell-gemütlich, das Essen vorzüglich und die Chefin des Hauses ein Original im allerbesten Sinne: eine bühnenreife Mischung aus Künstlerin und Lokalinhaberin in wallend farbenfrohem Kleid mit passendem Mundschutz.

Unsere dritte Etappe soll uns bis nach Frontignan bringen. Also müssen wir die Uhr im Blick behalten, denn die dortige Hebebrücke öffnet nur zweimal am Tag. Mit reichlich Zeitpuffer im Rücken legen wir in Aigues-Mortes ab. Den Weg zurück nach Palavas-les-Flots genießen wir jetzt deutlich entspannter, denn wir müssen nicht mehr ganz so viel auf die Bootsführung achten. Doch schon nach kurzer Zeit versetzt uns ein lästiges Piepen und die blinkende Temperaturkontrolle in Alarmbereitschaft. Unser Motor wird zu heiß! Also legen wir bei Les 4 Canaux einen unplanmäßigen Zwischenstopp ein, um das Aggregat etwas abkühlen zu lassen und den Servicemann von Locaboat anzufordern. Doch wie es bei Pannen eben meistens so ist: sie treten mittags oder kurz nach Feierabend auf. Also hinterlassen wir eine Nachricht auf der Mailbox und entscheiden, vorerst mit reduzierter Geschwindigkeit weiterzufahren. Unser Zeitpuffer ist wegen dieses Zwangsaufenthalts leider deutlich geschrumpft. Die Passarelle du Pilou wird bei unserer Ankunft gerade für eine Schute geöffnet, was uns zwar Zeit spart, auf den geplanten Ausflug ans Meer bei Maguelone verzichten wir trotzdem. Wer weiß schließlich, wie viele Abkühl-Stopps noch nötig sein werden?

Bis nach Frontignan wird der Kanal jetzt auf beiden Seiten von Salzseen gesäumt. Wäre da nicht das monotone Brummen unseres Schiffsdiesels in langsamer Fahrt voraus, absolut nichts würde die herrschende Ruhe stören. Trotz unseres kleinen technischen Problems im Hinterkopf schalten wir vollständig in den Entschleunigungs-Modus und beobachten entspannt Silberreiher und Flamingos.

Der Servicetechniker ist zur mittlerweile vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort und behebt mit ein paar Litern Kühlwasser unser Temperaturproblem.

Ohne weitere Zwischenfälle passieren wir pünktlich die Hebebrücke und machen im Hafen von Frontignan für die Nacht fest. Die Übernachtung ist hier kostenlos, nur für Wasser und Strom ist eine Gebühr zu entrichten, was sich als unerwartet tricky erweist. Kaum ein Skipper, der das mit nur einem einzigen Gang zum Bezahlautomaten schafft.

Hier können wir schließlich auch in Hafennähe einkaufen und genießen beim Abendessen den Sonnenuntergang mit einem schönen Gläschen Rotwein auf dem Oberdeck.

Unser vierter Tag beginnt mit bedecktem Himmel und einem Anruf bei der Wettervorhersage. Schließlich steht die Überquerung des Étang de Thau an. „Vormittags 2 Bft, nachmittags 3Bft“, so die lapidare Ansage. Für uns bedeutet das: wir können rüber! Also machen wir nach der mittlerweile üblichen Morgenroutine „La Criminelle“ startklar und rüsten uns für die Überfahrt. Trotz der geringen Windstärke macht sich der Wellengang auf dem Étang doch deutlich bemerkbar und lässt verständlich werden, warum das Befahren bei höheren Windgeschwindigkeiten aus Sicherheitsgründen untersagt ist. Hinzu kommt, dass wir uns nur noch bedingt an Landmarken orientieren können und hauptsächlich nach Kompass navigieren müssen. Die vorhandenen Fahrwassertonnen sind nur mit einem guten Fernglas auszumachen. Aber wir schippern, mal abgesehen von ein bisschen Geschaukel, ohne Probleme über diesen riesigen Salzsee und bestaunen dabei die unzähligen Austernbänke. Nach gut zwei Stunden erreichen wir den Hafen von Marseillan, wo wir heute Station machen wollen.

Mittlerweile knallt auch wieder die Sonne vom strahlendblauen Himmel und wir verzichten auf die für den Nachmittag geplante Radtour nach Agde. Stattdessen flanieren wir durch das kleine Hafenstädtchen, besichtigen die Kirche St. Jean-Baptiste und entschließen uns spontan, eine (deutschsprachige!) Führung durch das Haus Noilly Prat mitzumachen. Beeindruckt von dem interessanten, kurzweiligen Rundgang und beschwingt von der damit verbundenen Verkostung machen wir uns zum Abendessen nochmal extra landfein. Denn was wäre ein Aufenthalt in der Hauptstadt der Austernzucht, ohne welche zu probieren? Unsere Wahl fällt auf das „Le Château du Port“ und wir werden in keinerlei Hinsicht enttäuscht.

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir am nächsten Tag Marseillan und steuern über einen spiegelglatten Étang Richtung Onglous, zur Einfahrt in den Canal du Midi. Erstaunlich, wie grundsätzlich sich die Landschaft innerhalb dieser wenigen Kilometer zwischen Frontignan und hier verändert hat. Flache, sonnendurchglühte Weiten tauschen mit saftigem, sanfthügeligem Grün, die schnurgerade Wasserstraße wandelt sich zum mäandrierenden Kanal, statt ausgedehnter Salzseen erstrecken sich fruchtschwere Rebgärten zu beiden Seiten. Die Schäden durch den Platanenkrebs entlang des Kanals sieht man leider bedrückend deutlich und wir freuen uns deshalb über jeden Abschnitt, den wir im Schatten der verbliebenen prächtigen Alleebäume durchfahren dürfen. Der Schatten ist uns auch deshalb willkommen, weil wir wohlweislich ohne Bimini fahren, denn die Kanalbrücken sind teilweise so niedrig, dass wir uns auf der Fly sogar im Sitzen wegducken müssen.

Insgesamt sechs Schleusen liegen heute auf unserem Weg nach Beziers, aber mittlerweile haben sich die Abläufe und Handgriffe beim Anlegen eingespielt und nur Hundedame Peggy ist immer noch aufgeregt, wenn Frauchen von Bord geht, um die Leinen festzumachen.

Mit den besten Tipps und Ratschlägen des Hafenkapitäns versehen, nutzen wir den Spätnachmittag für einen kleinen Streifzug durch das Städtchen am Orb, das überragt wird von der weithin sichtbaren Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Zu Fuß überqueren wir die Kanalbrücke über den Fluss und machen uns dabei schon mal mit den Gegebenheiten vertraut, während Peggy derweil die Gossen-Gazette rauf und runter liest und mit ein paar französischen Rassehunden flirtet…

Heute ist der sechste Fahrtag und damit haben wir die Hälfte unserer Zeit an Bord schon hinter uns. Aber daran wollen wir jetzt nicht denken, denn es wartet mit der Schleusentreppe von Fonseranes eine weitere Herausforderung. Nach Frühstück und einer kleinen Runde mit dem Hund werfen wir los, passieren zunächst die Ausgangsschleuse des Hafens, dann erneut die Brücke über den Orb – diesmal aber zu Wasser – und nach wenigen hundert Metern liegen wir auch schon im Wartebereich der Schleusentreppe. Kurz darauf springt das Einfahrtssignal auf grün und es geht los. Als letztes von drei Booten quetschen wir uns an steuerbord in die erste der sieben Kammern. Doch das hat auch Vorteile: die größten Turbulenzen durch das einströmende Wasser werden von den beiden vorderen Booten schon flachgebügelt und so liegt „La Criminelle“, nur mit einer Bugleine gehalten, relativ ruhig an der Schleusenwand. Einfahren, Hochschleusen, Aus- und gleichzeitig wieder Einfahren – der Rhythmus ist schnell gefunden und bevor wir es uns versehen, sind wir die 14 Meter Hubhöhe hochgeklettert. Oben erwarten uns viele Schaulustige, die teilweise sogar Beifall spenden. Ein tolles Gefühl!

Vor dem Tunnel von Malpas machen wir fest, um zu einem Aussichtspunkt über den Étang de Montady zu radeln. Absolut beeindruckend, was da im Mittelalter ohne bzw. mit einfachsten mechanischen Hilfsmitteln geschafft wurde.

Zurück an Bord ändern wir, noch im Hochgefühl der bewältigten Schleusenanlage, unsere ursprünglich geplante Route und entschließen uns zu einem Abstecher nach Narbonne. Das bedeutet, dass wir heute unbedingt noch Strecke machen müssen, um unseren Zeitrahmen nicht zu sprengen. Also Leinen los und Hebel auf den Tisch! Am späten Nachmittag legen wir in der Nähe von Argeliers inmitten einer wildromantischen Landschaft an. Das Feierabendweinchen haben wir uns heute mehr als verdient!

Bedeckter Himmel und ein leichter Nieselregen erwarten uns am nächsten Morgen. Doch noch während des Frühstücks lockert die Bewölkung auf und es bleibt trocken. Die Fahrt vom oberen Steuerstand aus ist also gesichert. Recht schnell erreichen wir die Einfahrt des Verbindungskanals zum Canal de la Robine, wo wir erstmals Bekanntschaft mit den automatischen, selbst auszulösenden Schleusen machen. Das ist grundsätzlich recht einfach und praktisch, nur die Tatsache, dass vor uns bereits ein Boot talwärts geschleust hatte, also jede Schleusenkammer für uns also erst einmal komplett gefüllt werden muss, bevor wir einfahren können und die obligatorische Mittagspause für den Schleusenwärter bringen unsere Zeitplanung etwas durcheinander. Und so trennen uns am Ende der Öffnungszeiten noch zwei Schleusen von unserem angestrebten Tagesziel.

Zum Glück haben wir einen ganzen Tag Aufenthalt in Narbonne eingeplant, sodass wir die kurze Verzögerung der Ankunft am nächsten Morgen leicht verschmerzen können. Ein schöner Liegeplatz an der Passarelle mitten im Zentrum ist schnell gefunden. Der Hafenmeister erweist sich als ein Original seiner Zunft, das sich nach Kräften um das Wohlergehen seiner Boots-Schäfchen bemüht. Unseren Plan, mit den Rädern nach Gruissan fahren zu wollen, kommentiert er nur mit leicht verdrehten Augen und einem vielsagenden „Oh, là là!“

Trotz dieses Orakels schwingen wir uns auf die Räder. Der Weg ist im Großen und Ganzen gut befahrbar, nur abschnittsweise ziemlich holprig und die Vollgummireifen melden jeden Kieselstein unbarmherzig, direkt und ungefiltert via Steißbein ans Kleinhirn. Auch hier gibt es im Naturschutzgebiet wieder Flamingos zu beobachten und die grandiose Landschaft lässt auch den nervigen Gegenwind vergessen. Wir fahren um den Étang de Gruissan herum, weiter bis zur Saline St. Martin, wo wir die riesigen Becken mit den sich langsam ausbildenden, rosafarbenen Kristallen des „Fleur de sel“ bestaunen. Nach einer kleinen Pause und dem Kauf einiger Mitbringsel machen wir uns auf den Rückweg. Wieder in Narbonne, sind wir zwar leicht geschafft, möchten die gewonnenen Eindrücke aber keinesfalls missen.

Ein rasch heraufziehendes Gewitter lässt unseren Bummel durch Narbonnes Altstadt leider ins (Regen-)Wasser fallen. Zum Glück liegt unser Boot nur etwa 150 Meter vom Restaurant „Chambourlettes“ entfernt, das wir abends aufsuchen wollen. So kommen wir wenigstens da halbwegs trocken an.

À bientôt, Narbonne! Wir wollen gerne wiederkommen, denn Deine wunderschöne Altstadt hätte es verdient, ausgiebig durchwandert und entdeckt zu werden. Als dann auch noch „unser“ Hafenmeister an der Schleuse steht und zum Abschied freundlich winkt, wären wir am liebsten noch da geblieben.

Es ist stark bewölkt und relativ kühl, zum Glück regnet es nicht. Der Weg zurück durch den Canal de la Robine und weiter bis zum Canal du Midi ist nicht allein deswegen nicht mehr so spektakulär wie noch die Hinfahrt. Bei den Schleusenfahrten haben wir erkennbar eine gewisse Sicherheit erlangt und die Handgriffe laufen schon fast routinemäßig. Am späten Nachmittag biegen wir wieder in den Canal du Midi ein, fahren völlig unplanmäßig, aber erfolgreich, ein Bootshaken-über-Bord-Manöver und erreichen kurz darauf Le Somail, wo wir für die Nacht festmachen. Das Wetter vermiest uns leider das Abendessen auf dem Oberdeck und auch unser Feierabendweinchen nehmen wir heute im Salon.

Unser letzter Fahrtag mit dem Hausboot am Canal du Midi! Der Wettergott scheint uns den Abschied leicht machen zu wollen und schickt uns böigen Wind, Regen und Temperaturen unter 20°C. Also suchen wir nach dem Frühstück erstmal die bislang unbenutzten Jacken aus dem Schrank und gehen auf Erkundungstour durch das malerische Örtchen. Der schwimmende Tante-Emma-Laden ist schnell ausgemacht, in dem gleich gegenüber liegenden Antiquariat könnte man sicher stundenlang stöbern, säße nicht unsere herzzerreißend winselnde Hundedame wartend vor dem Eingang.

Schließlich beenden wir die Entdeckungstour und brechen zur letzten Kurzetappe auf. Bis zum Ziel unserer Fahrt sind es grad mal drei Stunden. Wegen des traurigen Wetters steuern wir zum ersten Mal vom unteren Steuerstand aus. Zum Glück reißt es schließlich doch noch auf und wir können das letzte Schleuse- und Anlegemanöver wie gewohnt von der Fly aus fahren.

Wir sind in Argens-Minervois angekommen, wir sind im Zielhafen.

Zum letzten Mal machen wir unser Boot fest, spazieren durch das Örtchen bis zur Burg und besichtigen die kleine, aber sehenswerte Kirche, bevor wir uns daran machen, unsere Sachen zu packen.

Die letzte Nacht an Bord ist vorbei. Völlig ungewohnt scheppert heute Morgen unser Wecker. Wir frühstücken und laden die letzten Taschen ins Auto. Die Bootsrückgabe ist schnell erledigt und mit etwas Wehmut verabschieden wir uns von „La Criminelle“, die uns geduldig und sicher durch diese unvergesslichen Urlaubstage getragen hat.

Hinweise: Weitere lohnenswerte Ziele mit dem Hausboot in Frankreich – für Kunden die eine kurze Anfahrt bevorzugen, empfehlen wir ein Hausboot im Elsass zu mieten. Bademöglichkeiten vom Boot aus gibt es auf dem Fluss Saone im Burgund – aber auch die Bretagne ist mit dem Boot wunderschön zu erkunden!